Gegenlauffräsen
Das Gegenlauffräsen ist eines der am häufigsten angewandten Fräsverfahren beim Abtragen von Material in der Holzbearbeitung. Abhängig von Werkstück, Material und Position kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz. Zwar ist das Gleichlauffräsen oft aus verschiedenen Gründen zu bevorzugen, doch das Gegenlauffräsen hat ebenfalls seinen festen Platz. Dabei spielt das Verhältnis zwischen Vorschubrichtung und Drehrichtung des Fräskopfes eine entscheidende Rolle.
In diesem Beitrag erfährst du alles zum Thema Gegenlauffräsen: Was ist Gegenlauffräsen genau? Wie unterscheidet es sich vom Gleichlauffräsen? Außerdem erklären wir dir die Vor- und Nachteile sowie den Einsatzbereich des Gegenlauffräsens.
Inhaltsverzeichnis
- Definition
- Vorteile
- Nachteile
- Unterschied zwischen Gleichlauffräsen und Gegenlauffräsen?
- Wann ist das Gegenlauffräsen dem Gleichlauffräsen vorzuziehen?
- Was ist besser: Gleichlauffräsen oder Gegenlauffräsen?
- Wann verwendet man Gegenlauffräsen?
Definition: Was ist Gegenlauffräsen?
Fräsen ist ein spanendes Fertigungsverfahren, bei dem ein rotierendes Werkzeug (der Fräser) Material abträgt. Gegenlauffräsen ist ein Teilbereich dieses Verfahrens. Die Besonderheit: Die Schneiden des Fräskopfes drehen sich entgegengesetzt zur Richtung, in der das Werkstück zugeführt wird.
Vorteile von Gegenlauffräsen
Anders als beim Gleichlauffräsen ist das Gegenlauffräsen meist mit geringeren Gefahren verbunden. Wenn du die Fräse manuell vorschiebst, führst du sie gegen das Material. Durch diese gegenläufige Rotation sinkt das Risiko, mit der Hand ins rotierende Werkzeug zu geraten. Ebenso empfiehlt man das Gegenlauffräsen bei älteren Maschinen mit viel Spiel im Vorschub. Bei Holz hat sich das Gegenlauffräsen bewährt, und auch bei Gussteilen zeigt sich ein geringerer Verschleiß.
Nachteile von Gegenlauffräsen
Im Gegensatz zum Gleichlauffräsen sind die Ergebnisse häufig weniger sauber. Beim Fräsvorgang wirkt ein höherer Druck, was zu schnellerem Verschleiß der Schneiden führen kann. Außerdem benötigt die Fräse mehr Kraft, was die Effizienz senkt.
Was ist der Unterschied zwischen Gleichlauffräsen und Gegenlauffräsen?
Beim Gleichlauffräsen rotieren die Fräserschneiden in der gleichen Richtung wie der Vorschub, sodass die Spandicke anfangs am größten ist und zum Austritt hin abnimmt. Beim Gegenlauffräsen laufen Fräser und Vorschub entgegen, dadurch beginnt die Spandicke bei null und wird zum Austritt hin größer. Späne (Kommaspäne) bilden sich unterschiedlich, was Einfluss auf Hitze, Schnittbild und Verschleiß hat.
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Wann ist das Gegenlauffräsen dem Gleichlauffräsen vorzuziehen?
Gegenlauffräsen eignet sich besonders, wenn das Fräsergebnis nicht extrem sauber sein muss – zum Beispiel beim groben Abtragen. Oft fräst du den Großteil des Materials im Gegenlauf weg und erledigst den Feinschnitt im Gleichlauf. Bei manuellem Vorschub ist Gleichlauffräsen in manchen Fällen von den Berufsgenossenschaften verboten oder stark reglementiert. Auch wenn die Spannsituation mangelhaft ist und du starke „Zugkräfte“ (wie beim Gleichlauf) nicht sicher abfangen kannst, wählst du eher Gegenlauffräsen.
Was ist besser: Gleichlauffräsen oder Gegenlauffräsen?
Das Gleichlauffräsen liefert meist sauberere Ergebnisse und vermeidet Ausrisse. Allerdings birgt es höhere Gefahren. Das Gegenlauffräsen ist in der Regel ungefährlicher, aber das Fräsbild ist rauer und der Verschleiß an den Schneiden kann stärker sein. In vielen Fällen empfiehlt es sich, im Gegenlauf vorzuschruppen und im Gleichlauf fertigzufräsen.
Wann verwendet man Gegenlauffräsen?
Gegenlauffräsen kommt vor allem bei Werkstücken aus Holz oder solchen mit harten und verschleißenden Randzonen zum Einsatz. Es wird oft empfohlen, weil das Gefahrenrisiko gegenüber dem Gleichlauf geringer ist. Soll das Endergebnis besonders glatt sein, kannst du mehrere Zustellungen fahren oder später im Gleichlauf nachfräsen, um Ausrisse zu minimieren.